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Frisch an die Arbeit

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  • Wie gehen Sie mit unangenehmen Fahrgästen um, Herr Haase?
    "Straßenbahnfahrer bin ich eher aus Zufall geworden", sagt Michael Haase im Podcast "Frisch an die Arbeit". 20 Jahre lang habe er als freischaffender Fotodesigner gearbeitet, bis er kurz vor seinem 50. Geburtstag spürte, dass er lieber einen sicheren Job haben will. "Ein Freund hat mir dann eine Stellenausschreibung der Berliner Verkehrsbetriebe gezeigt, gesucht wurden Straßenbahnfahrer, auch Quereinsteiger." Die Umschulung dauerte nur wenige Monate, seit fünf Jahren fährt Haase nun auf verschiedenen Straßenbahnlinien im Berliner Norden.  Er liebe seinen neuen Beruf, sagt er, denn er fühle sich nun wie "ein kleines Teil eines großen Getriebes". Von der Fahrerkabine habe er einen freien Blick auf die Stadt, vor allem in den Morgenstunden sei das ein schönes Gefühl. Auf der anderen Seite sei Straßenbahnfahren auch sehr anstrengend, "besonders für den Kopf", wie er sagt. Seine Umgebung müsse er ständig im Blick behalten. Unaufmerksame Autofahrer oder Passanten seien eine große Gefahr, vor allem für sich selbst. "So eine 50 Tonnen schwere Straßenbahn hat einen sehr langen Bremsweg, vor allem bei Nässe", erzählt er. Und sie könne nicht einfach ausweichen.  "Einmal ist ein Passant, ohne aufzuschauen, bei Rot knapp vor mir über eine Fußgängerampel gegangen, ich musste eine Gefahrenbremsung machen." Ausnahmsweise sei er damals ausgestiegen und habe den Passanten angebrüllt, ob er denn lebensmüde sei, sagt Haase. Im Podcast erzählt er, wie er mit schwierigen Fahrgästen umgeht, warum ihm beim Fahren der immer gleichen Strecken nie langweilig wird und welche Geräusche einer Straßenbahn er am liebsten mag. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Mehr hören? Dann testen Sie unser Podcast-Abo mit Zugriff auf alle Dokupodcasts und unser Podcast-Archiv. Jetzt 4 Wochen kostenlos testen. Und falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot. 
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    34:29
  • Wie gelingt Integration, Jafar Ghannam?
    "Wenn jemand pünktlich zu einem Termin kommt, haben wir die Hälfte unserer Arbeit schon geschafft", sagt Jafar Ghannam im Podcast "Frisch an die Arbeit". Ghannam leitet eine Geflüchtetenunterkunft in Mecklenburg-Vorpommern und sagt: "Viele Geflüchtete kennen diese offiziellen Termine aus ihrer Heimat nicht, deswegen erscheinen sie gar nicht, viel zu spät, oder Stunden zu früh." Auch offizielle Schreiben mit wichtigen Fristen würden viele zum ersten Mal bekommen und sich dann über Mahnungen wundern.   Ghannam, 28, hat in seiner Heimat Syrien Medizin studiert. Mit 20 Jahren, nach nur vier Semestern, musste er das Studium abbrechen und mit seiner Familie nach Deutschland fliehen. Er landete in Hagenow in Mecklenburg-Vorpommern, lernte schnell Deutsch und stieg innerhalb weniger Jahre zum Leiter einer Geflüchtetenunterkunft der Malteser auf. Mittlerweile verantwortet er zusätzlich die sogenannte dezentrale Betreuung und kümmert sich mit einem Team um rund 900 Geflüchtete aus Syrien, Afghanistan, dem Irak oder der Ukraine, die bereits eine eigene Unterkunft haben. Er hilft ihnen, Kinder in der Schule anzumelden, Termine bei Ärzten zu buchen, Bewerbungen zu formulieren oder Psychotherapeuten zu finden. "Manchmal ist es auch mein Job, einfach für die Geflüchtet da zu sein, ihnen zuzuhören. Ich sage ihnen dann, dass ich vor acht Jahren nach Deutschland gekommen bin und gar kein Deutsch konnte", sagt Ghannam. "Und trotzdem bin ich mittlerweile angekommen und habe hier etwas erreicht." Er sei für viele ein Vorbild und glücklich darüber. Die vielen Sorgen und Ängste könne er gut nachvollziehen. "Sehr viele fragen mich, ob sie überhaupt hier bleiben dürfen."  Im Podcast erzählt er, warum er selbst nicht mehr aus Deutschland wegmöchte, in welchen Momenten er seine Heimat vermisst und warum die akribische Mülltrennung und die strengen Ruhezeiten der Deutschen ihn anfangs verwundert haben. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Mehr hören? Dann testen Sie unser Podcast-Abo mit Zugriff auf alle Dokupodcasts und unser Podcast-Archiv. Jetzt 4 Wochen kostenlos testen. Und falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot. 
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    45:55
  • Warum ist eine Kamille im Nationalpark ein Warnsignal, Frau Selter?
    „Ich bin schon ein ganz schöner Naturnerd“, sagt Vanessa Selter, Rangerin im Nationalpark Unteres Odertal, im Podcast Frisch an die Arbeit. „Selbst die Bücher, die ich in meiner Freizeit lese, handeln oft von der Natur.“ Seit sechs Jahren arbeitet Selter im nordöstlichen Brandenburg, direkt an der Grenze zu Polen, an einem Ort, der in Deutschland einzigartig ist: „Viele Flüsse in Deutschland sind begradigt oder befestigt worden. Aber die Oder darf bei uns noch über die Ufer treten“, sagt Selter. Nach einem Freiwilligen Ökologischen Jahr und einem Forstwirtschaftsstudium landete Selter durch Zufall im Nationalpark Unteres Odertal. Sie erhielt dort eine halbe Stelle zur Mutterschutzvertretung, um Berufserfahrung zu sammeln. „Ich dachte erst: Uff, ein Nationalpark mit Wasser? Aber dann habe ich mich schnell in diese Landschaft verliebt.“ Als Rangerin gehört Selter nun zur Naturwacht des Nationalparks, ist also für die Aufsicht und den Schutz der Natur zuständig. Ihre Hauptaufgabe ist, die Artenvielfalt zu dokumentieren, wie viele Tiere es gibt und wie sich das über die Jahre verändert. Dafür zählt sie beispielsweise Seeadlerhorste und sucht Spuren von Fischottern, Kormoranen oder Bibern. Auch liest sie Wasserpegel ab. Für das geschulte Auge gibt es laut der Rangerin auch Alarmsignale, die für normale Besucher einfach hübsch aussehen. Etwa, wenn plötzlich Pflanzen wachsen, die nicht in überflutete Feuchtwiesen gehören: „Wenn Kamille auf den Wiesen wächst, ist das ein Zeichen, dass es zu trocken ist.“ Besonders gerne erklärt Selters anderen Menschen die Natur, sei es Kindergarten-Gruppen, die Ausflüge in den Nationalpark machen, oder Studierende, die in morgendlichen Führungen Fledermäuse beobachten. „Es ist schön zu sehen, wie Menschen in drei Stunden lernen, den Wald mit anderen Augen zu sehen.“ Manchmal, sagt die Rangerin, müsse man aber auch aufklären, wenn Menschen gegen Regeln verstoßen. „Die meisten halten sich an die Vorgaben. Aber es gibt auch Leute, die sich mit dem Zelt im Schilf verstecken.“ In der Regel bleibe sie dann ruhig und schicke die Camper einfach weg. „Einige wissen gar nicht, dass sie sich in einem Nationalpark befinden.“ Im Podcast erzählt Selter außerdem, warum auch im Nationalpark das Insektensterben deutlich zu sehen ist und was der Mittelspecht mit Artenvielfalt und Stadtplanung zu tun hat. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Mehr hören? Dann testen Sie unser Podcast-Abo mit Zugriff auf alle Dokupodcasts und unser Podcast-Archiv. Jetzt 4 Wochen kostenlos testen. Und falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot. 
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    38:17
  • Kann man im Kloster wirklich Ruhe finden, Frau Äbtissin?
    „Ein Kloster zu führen ist wie ein kleines Unternehmen zu leiten“, sagt die Äbtissin Amélie Gräfin zu Dohna im Podcast Frisch an die Arbeit. Seit 2022 ist die 62-jährige Chefin des evangelischen Klosters Lüne in Lüneburg. Dass sie einmal Äbtissin werden würde, hätte sie sich als Kind nicht träumen lassen. „Ich wollte eigentlich immer Bäuerin oder Schäferin werden“, sagt sie. Nun betreut sie zehn Bewohnerinnen zwischen 67 und 78 Jahren, bei den Protestanten Konventualinnen genannt. Die Nachfrage nach Plätzen im Kloster sei hoch, etwa 20 Bewerbungen erreichen die Äbtissin im Jahr. Einige Bewerberinnen hätten falsche Vorstellungen vom Klosterleben. „Es gibt oft Leute, die das Gefühl haben, im Kloster komme ich zur Ruhe und da wird für mich gekocht und ich kann mich in einen Rhythmus einklinken.“ Im Alltag müsse man sich aber schon gut selbst organisieren können. „Man muss bereit sein, sich auf viel Arbeit einzulassen.“  Im Gegensatz zu katholischen Klöstern gibt es in evangelischen kein Zölibat, auch ein Leben in Einfachheit ist nicht vorgeschrieben. Aber natürlich bestimmen auch hier Andachten und Gottesdienste den Alltag der Frauen und es gibt Regeln. Partnerschaften sind zwar erlaubt, würden das Gefüge der Frauengemeinschaft aber eher stören. „Wir müssen mit der Zeit gehen, aber wir müssen auch was bewahren von unserer Tradition.” Das Kloster biete Frauen auch einen Schutzraum. “Und wenn wir das völlig öffnen und aufgeben, dann verlieren wir uns und das, was an unserer Lebensform und an diesem Ort attraktiv ist.“ Trotz des Traditionsbewusstseins, erzählt die Äbtissin im Podcast, würden einige der Konventualinnen auch mal ChatGPT benutzen. Außerdem berichtet sie, welche absurden Anfragen das Kloster manchmal erreichen. Und welche witzigen Fragen Besucher auf Führungen stellen. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Mehr hören? Dann testen Sie unser Podcast-Abo mit Zugriff auf alle Dokupodcasts und unser Podcast-Archiv. Jetzt 4 Wochen kostenlos testen. Und falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot. 
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    30:55
  • Wie hart ist es, Leichtigkeit zu erarbeiten, Constanza Macras?
    "Ich rufe viel rein bei den Proben, es ist wie ein Pingpong mit der Kompanie", sagt Constanza Macras, die Leiterin der Berliner Tanzkompanie DorkyPark, im Podcast Frisch an die Arbeit. Genaue Schritte gebe sie den Tänzerinnen und Tänzern nicht vor, sie machten selbst Vorschläge. "Am Ende ist alles bei uns choreografiert, auch wenn es spontan wirkt." Macras, 55, wurde in Buenos Aires geboren, hat klassischen Tanz gelernt und später in Amsterdam und an den Merce Cunningham Studios in New York studiert. Nach Berlin kam sie in den Neunzigern, 2003 gründete sie dort DorkyPark. Die Gruppe arbeitet mit Tanz, Text, Livemusik und Film und setzt sich mit gesellschaftlichen und politischen Themen auseinander. "Das Wichtigste in unserer Kompanie ist Humor, das ist wichtig für mich, auch weil der ein Zeichen für Intelligenz ist", sagt Macras. Das Schwere und das Humoristische sei ein Erbe ihrer argentinischen Herkunft. "Die Menschen in Argentinien haben viel Chaos und Krisen gesehen. Sie begegnen diesem ganzen politischen Hin und Her immer mit Humor." Nicht jedes Mal kommt Macras Herangehensweise gut an. Einmal, erzählt Macras, sollte sie sich für eine Aufführung in Göteborg mit einem internationalen Ensemble an einem skandinavischen Mythos abarbeiten. Da habe sie gemerkt, wie ihre schwedischen Auftraggeber und auch das Ensemble über die Proben immer nervöser wurden. Sie hätten sich wohl eine andere Arbeitsweise vorgestellt. "Wenn einem das Ensemble nicht vertraut, ist das Horror", sagt Macras. "Wenn sich die Leute um mich herum wundern, was ich da tue, dann kann ich nicht weitermachen." In Schweden blieb Macras trotzdem bei ihrer Linie, das Stück am Göteborger Opernhaus wurde erfolgreich.  Im Podcast erzählt Macras auch, warum sie nie Regisseurin werden wollte, es jetzt aber doch ist – und weshalb sie seit ihrer Arbeit als Choreografin für die sehr erfolgreichen Werke The Favourite und Poor Things selbst Filme drehen wollte. "Frisch an die Arbeit" wird jeden zweiten Dienstag veröffentlicht. Es moderieren im Wechsel Daniel Erk, Hannah Scherkamp und Elise Landschek. Das Team erreichen Sie unter [email protected]. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Mehr hören? Dann testen Sie unser Podcast-Abo mit Zugriff auf alle Dokupodcasts und unser Podcast-Archiv. Jetzt 4 Wochen kostenlos testen. Und falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot. 
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    36:54

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Alle 14 Tage stellen Hannah Scherkamp, Elise Landschek und Daniel Erk spannenden Persönlichkeiten aus Kultur, Politik, Gesellschaft und Wirtschaft Fragen über ihr persönliches Verhältnis zu ihrer Arbeit. Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT: www.zeit.de/podcast-abo
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